Der frühe Vogel...
...ist eigentlich so überhaupt nicht mein Ding! Leute die mich kennen wissen das.
Am Montag habe ich es trotzdem geschafft mich um 6.45 Uhr aus dem Bett zu quälen. Eineinhalb Stunden früher als gewöhnlich. Im dritten Versuch. Finally!
Meine Mission: laufen gehen. Die Sonne geht gefühlt von Tag zu Tag früher unter. Wenn mein Arbeitstag um 17 Uhr zu ende geht ist es bereits dunkel. Winterzeit sei Dank. Und schwieriger als sich nach dem Arbeiten zum laufen im kalten, Nassen England zu motivieren ist es nur wenn es draußen auch noch dunkel ist.
Weil das die letzten beiden Wochen einfach nicht mehr funktioniert hat musste sich etwas ändern. Weil ich das offizielle Frühstück die letzten Wochen eh viel zu oft verpasst habe habe ich also Beschlossen meine Trainingseinheiten in Zukunft in den Morgen vor dem Frühstück zu verlegen. Challenge aus mir nach 18 Jahren einen Frühaufsteher zu machen accepted, Johannes!
Die ersten beiden Anläufe meines Vorhabens sind wortwörtlich ins Wasser gefallen. "To be fair" habe ich es beide Male aus dem Bett geschafft. Ein Blick aus dem viel zu nahe am Bett gelegenen Fenster War jedoch ausreichend für mich, dass ich mich quasi automatisch zurück ins Bett gelegt habe. Vor dem Früstück raus in die Kälte und den Regen? Mit mir - bestimmt nicht!
Diesen Montag bin ich die Sache aufgrund der erschwerten Bedingungen bei den ersten beiden Versuchen anders angegangen. Kein Wetterbericht am Abend zuvor! Kein Blick aus dem Fenster am Morgen! Mit der Regenjacke im Anschlag habe ich um 10 vor 7 auf alles gefasst mein Zimmer verlassen. Und der Himmel war strahlend klar! Die Sonne war noch nicht aufgegangen und der Mond und die Sterne waren am Himmel zu sehen. Als wolle mir das englische Wetter zeigen, dass es auch mehr als Regen kann.
Heute ist Freitag und in zwischen kann ich sagen: Der Montag hat sich Wettertechnisch zu einem der schönsten Tage herausgestellt die ich seit ich hier bin erlebt habe. Meinen etwa einstündigen Lauf bei etwa minus 2 Grad in den Sonnenaufgang hinein durch die Menschenleere Landschaft hier im Nordwesten Englands werde ich so schnell nicht vergessen. Auch wenn mein Handyakku mich recht schnell verlassen hat konnte ich ihn dennoch mit ein par Fotos festhalten.
Die Pfützen die einem normalerweise Nasse Füße bereiten sind zugefroren, der Himmel ist rosa gefärbt und die Wiesen und die Straßen sind mit Eis bedeckt
Der Wachmacheffekt der kalten Luft hat seine Wirkung bis in den Mittag hinein beibehalten. Das Resultat am Ende der Woche ist, dass ich es an 4 von 5 Tagen geschafft habe vor dem Frühstück aufzustehen um laufen zu gehen. Auch wenn das Wetter nicht jeden Tag so schön war wie Montag oder Dienstag. Ich habe festgestellt, das Laufen wohl zu den wenigen Sachen zählt, für die ich mich morgens motivieren kann aufzustehen und hoffe, dass ich das ganze auch in Zukunft weiter durchziehen kann.