einen Monat in Capernwray Leben
... Wetter:
Das England Klischee Nummer eins - es lebt! Und es bringt mich nahezu jeden Morgen dazu, den Weg von meinem Zimmer zur "Dining Hall" schneller zurück zu legen als es mir lieb ist.
Ja, das Wetter hier ist wirklich so schlimm wie alle sagen. Die letzte Woche war mal halbwegs trocken und bei 20 grad haben dann alle Engländer gemeint an den Strand zu müssen. Ansonsten muss man
sich an Wochen gewöhnen in denen man die Sonne kein einziges mal zu sehen bekommt. Meine Regenjacke ist schon nach einer Woche mein bester Freund geworden und man braucht schon viel Motivation um
sich bei all den Grautönen in denen England erstrahlen kann um halb 8 morgens aus dem Bett zu quälen und in die feuchte kalte Luft zu gehen.
... Community:
Das wohl beste hier in Capernwray ist die Community zusammen mit all den anderen Leuten. Allein unser etwa 25 köpfiges Volunteer Team besteht aus Leuten von Deutschland, Österreich, Polen, der
Schweiz, Kanada, Amerika, England, Spanien, Australien, Italien und Japan. Sich mit all diesen Nationalitäten in einem Raum zu befinden ist eine komplett neue Erfahrung für mich und super
lustig.
Grenzen die uns häufig über die Medien aufgedrängt werden und vor denen sich viele Menschen fürchten existieren quasi nicht. Aus welchem LAnd man kommt spielt hier überhaupt keine Rolle.
Untereinander sprechen wir Englisch. Nach der Arbeit schauen wir zusammen Filme, spielen Videospiele, machen Musik oder lesen in der Bibel.
...Essen:
Hätte ich diesen Artikel wie geplant vor zwei Wochen verfasst, dann hätte ich vermutlich so etwas wie dass das Essen erstaunlich gut ist, alles frisch zubereitet wird und echt gut schmeckt geschrieben. Das war die letzte Ferienwoche in der wir Gäste im Haus hatten.
Aber dann kamen zwei Wochen empty Week...
Die einzige Zeit im Jahr in der das Haus bis auf die Mitarbeiter leer ist. Und da ging es mit dem Essen steil Berg ab. Ich hätte es nie gedacht aber nach 5 Tagen zwei mal täglich Pommes kann ich das Zeug echt nicht mehr sehen. Noch einen Tag länger und wir währen wohl alle aus dem Fenster gesprungen. Um die zwei Wochen zu überleben hat uns unser Italiener Antonio dann an einem Abend nach dem eigentlichen Essen noch Pasta zubereitet😀
Wir sind aber alle froh, dass dieses Wochenende endlich die Studenten ankommen und das Essen damit wieder besser und abwechslungsreicher wird.