Eine Woche in Capernwray arbeiten

Der Hauptgrund warum ich nach Capernwray gekommen bin. Und trotzdem habe ich um ganz ehrlich zu sein nicht mit so viel Vielfältigkeit und Arbeit gerechnet.

Ein normaler Arbeitstag startet für mich um 7.45 Uhr und endet gegen 17 Uhr. 

Pro Woche habe ich 5 solcher Arbeitstage was ohne die Pausen mindestens eine 40 Stunden Woche ergibt. 

Bereits 10 Minuten nach dem Aufstehen finde ich mich jeden Morgen in der "Dining HAll" zum Frühstück wieder. In der Zwischenzeit lege ich meine Arbeitskleidung an und Putze mir die Zähne. Duschen macht vor der Arbeit keinen Sinn, das Haarstyling spare ich mir durch das Tragen einer Cap und für alles andere ist es mir morgens sowieso zu früh. Vom Frühstück geht es dann mit der Uhr im Blick direkt zur Arbeit, denn wenn meinem Chef eines wichtig ist, dann ist es Pünktlichkeit. Im maintenance Team gilt daher die regel: Wer eine Minute zu spät kommt arbeitet 10 Minuten länger. Und dabei werden wirklich Sekunden gezählt. Das musste Even, der zusammen mit mir arbeitet erfahren, als er diese Woche 29 Minuten verschlafen hat. 

Die Arbeit hier in Capernwray ist wirklich sehr vielfältig - durch die Größe des Geländes und dem Alter des Schlosses aber auch nahezu endlos. Das wird zum Beispiel beim endlos langen rasenmähen unserer Grünflächen deutlich. Vor eine Weitere Aufgabe stellen mich die ganzen Codes mit denen jede unserer Türen und unsere Werkzeugschränke gesichert sind. Ohne die Fotofunktion meines Handys wäre ich da aufgeschmissen.

Wir versuchen hier so viel wie möglich selber zu machen. Daher ist eine meiner festen wöchentlichen Aufgaben die Wartung der Hauseigenen Trinkwasserpump- und Aufbereitungsanlage. 

Sowohl das Haus als auch das Wasser heizen wir ebenfalls selbstständig. Jetzt in den Herbst - Winter Monaten verheizen wir pro Tag etwa 3 LKW Ladungen Holzpellets die wir selber Herstellen. 

3 mal pro Woche gehört es auch zu meiner Aufgabe den Müll zur Sammelstelle zu bringen. Wöchentlich kommen dabei etwa 6 Pickup Ladungen zusammen. 

Je nach Wetter fallen während den wöchentlich festen Arbeiten jede Menge Arbeiten im Haus oder im Garten an. 

In der letzen Woche haben wir beispielsweise die neue rezeption gestrichen, Hunderte Emergency lights gecheckt, Fugen und Wasserleitungen erneuert, Teppichboden erneuert, Möbel auf und abgebaut und vieles mehr. 

Aber auch Gartenarbeit kam mit Leafblowing, RAsenmähen und Gulli Reinigen nicht zu kurz. Capernwray besitzt für all diese Arbeiten unmengen an Tools und sogar eine eigene kleine Schreinerei. 

Die Arbeit hier wird aber vor allem durch die ständige Lauferei geprägt. Um von einem zum anderen Arbeitsplatz zu gelangen oder ein Tool zu holen ist man schnell einen Kilometer unterwegs und bis 17 Uhr bin ich jeden Tag bereits mindestens 10 km gelaufen. 

Auch wenn die Arbeit sehr anstrengend ist und manchmal wie Gulli Reinigen nicht die angenehmste ist ist das wichtigste dabei wohl die Einstellung. 

Wir bekommen hier kein Geld aber erfahren dafür Jeden Tag aufs neue sowohl von den fest angestellten als auch von den Gästen etwas viel erfüllenderes: Dankbarkeit für unsere Arbeit. 
Capernwray ist ein wundeschöner Ort, den Menschen von der ganzen Welt besuchen um sich näher mit Gott zu beschäftigen. dafür, dass das möglich ist sind wir mit unserer Arbeit verantwortlich. 

Ich bin hier Teil eines echt coolen teams geworden und habe an meiner Arbeit jeden Tag aufs neue viel Spaß.